Bereits im Jahre 1982, also nur vier Jahre nach Gründung der PEF entwickelte sich der Verein eindeutig mit der Zielsetzung, historisch wertvolle Eisenbahnfahrzeuge zu erhalten. Es sollte aber nicht ein wahlloses Sammeln von alten Fahrzeugen einsetzen, sondern sich als Traditionsträger des blauen F-Zug der 1950er Jahre zu etablieren. Nach dem Krieg begann die Deutsche Bundesbahn mit dem Wiederaufbau eines schnellen Fernschnellzugnetzes mit attraktiven Fahrzeiten, wenigen Halten, kurzen Zügen und hohem Komfort. So verwendete man die noch vor Kriegsbeginn gebauten und ebenfalls schon zukunftsorientiert entwickelten windschnittig verkleideten Schnellzugwagen, die man Schürzenwagen nannte. Idee war es einen solchen Zug komplett zu bekommen und dann originalgetreu aufzuarbeiten und wieder in Betrieb zu setzten. Inzwischen sind alle Vorkriegswagen nicht mehr in  Betrieb. Korrosionsschäden waren mit vetretbaren Mitteln nicht mehr zu beheben.


Dank unseres Mitglieds und Förderers Herbert Bauer wurden 1982 die beiden Schürzenwagen der Bauarten Aüe 310 (1.Kl. Baujahr 1939) und Büe 366 (2.Kl. Baujahr 1939) erworben und dann nach Passau überstellt. Es war ein riesiger Arbeitsaufwand notwendig, um mit damals viel Lehrgeld die Wagen wieder "in Farbe" zu bringen. Ein Jahr später, 1983 konnte ein weiterer Schnellzugwagen der Bauart ABüe 333 (1./2.Kl. Baujahr 1938) gekauft werden. Innerhalb eines Jahres schließlich gelang die originalgetreue Restaurierung der Schürzenwagen Aüe 310 und Büe 366 im Stil der frühen Bundesbahn in den 50er Jahren. Silbernes Dach, dunkelblauer Wagenkasten (RAL 5013), schwarze Schürzen und silberne Zierstreifen. Zulassung der Wagen 1983 bei der DB. Die Jungfernfahrt fand im Mai 1983 auf der inzwischen stillgelegten Nebenbahn Vilshofen - Aidenbach zum Frühlingsfest nach Aldersbach statt. Fast nicht zu glauben, aber die ersten Fahrgäste waren japanische Reisejournalisten, die auf Deutschlandtour waren und mit wahrer Begeisterung die Bahnfahrt und die anschließende Bierprobe genossen!


Auch mit Dampf gingen die Wagen auf Reisen und als erstes Fernziel wurde Salzburg gewählt.
1984 schließlich war der dritte Wagen einsatzfähig und so fehlte nur noch der typische Halbspeisewagen eines F-Zuges. Im Jubiläumsjahr der Deutschen Bahnen 1985 konnte auch dieser Kauf realisiert werden. Als vierter Wagen kam also ein ARm 216 nach Passau. Dieser Wagen war noch gut erhalten und konnte nach kurzer Zeit schon in Betrieb genommen werden.  Er ist auch weiterhin in Betrieb und in Sonderzügen im In- und Ausland unterwegs, darunter Königsberg (Kaliningrad) und Narvik im Norden sowie Meran, Rom und Neapel im Süden.


Im Jubiläumsjahr 1985 wurden alle Wagen technisch hochgerüstet, die Drehgestelle wurden modifiziert und die zulässige Geschwindigkeit der Wagen wieder auf den ursprünglichen Zustand versetzt, nämlich 140 km/h für die Reisezugwagen und 160 km/h für den Speisewagen. Auch der ARm wurde komplett blau lackiert und so gab es ein wunderschönes Zugbild, vor allem auch durch die erhabenen Lettern mit der Beschriftung DEUTSCHE BUNDESBAHN. Speisewagen und AB erhielten stilgerecht die beiden Buchstaben DB und auch der Schriftzug Speiseraum wurde erhabend chromglänzend angebracht.

In Kooperation mit dem damaligen Verkehrsmuseum Nürnberg wurde die E-Lok E 18 03 ebenfalls blau lackiert, hauptuntersucht und in Passau stationiert. So war der blaue F-Zug mit der E 18 bald eine vielbeachtete Rarität. Auch mit Dampftraktion kamen die Wagen weit herum, eingesetzt waren die legendären Renner wie 01 1066 und 01 509. Letztere war rund 10 Jahre in Passau stationiert und fuhr vor allem Züge Richtung Österreich, Ungarn und in die damalige Tschechoslowakei.

 Vor allem der Speisewagen ist ein "Weltenbummler", denn er rollte allein unter PEF-Regie ab 1985 in viele Länder, nämlich: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Ungarn, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen, Polen, Russland (Königsberg), Luxemburg, Belgien, Kroatien, Bulgarien.

Von den ehemals drei blauen F-Zugwagen ist keiner mehr im Einsatz, zwei Wagen sind in Passau museal abgestellt.  Damit ist das Kapitel F-Zug der 1950er Jahre endgültig beendet. Auch die Kooperation mit den blauen F-Zugwagen der IGE Bahntouristik aus den 1970er Jahren währte nur wenige Jahre, nachdem die Wagen in die Schweiz verkauft wurden. Lediglich der Speisewagen ist seit 1985 ohne Unterbrechung bis heute betriebsfähig mit Heimatbahnhof Passau im Einsatz.

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